Laufendes Projekt
Hintergrund
Frugale Innovationen (weitere Informationen zu Frugalen Innovation im IAO Wiki) konzentrieren sich auf die Kernfunktionalitäten von Produkten. Wichtige Eigenschaften dieser Produkte sind Bezahlbarkeit bzw. niedrige Produktionskosten, Einfachheit und Reduktion auf wesentliche Funktionen sowie Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit. Bisherige frugale Innovationen entstanden primär aus dem unternehmerischen Kontext, z.B.:
- HELIOZ (Projektpartner)
Entwicklung eines Wasserreinigungssystems (WADI) mithilfe von Sonnenenergie, das Menschen mit eingeschränktem Zugang zu sauberen Wasser dabei hilft, Wasser mit den zur Verfügung stehenden Mitteln von Keimen zu befreien. - IKEA
Orientierung an grundlegenden Bedürfnissen des funktionalen Wohnens junger Familien zu niedrigen Preisen
Der Bedarf an solchen Innovationen wird in Zukunft voraussichtlich weiter steigen. Auch nicht vorhersehbare soziale Auswirkungen der COVID-19 Pandemie und weitere globale Herausforderungen, die die Einbindung verschiedener Akteure in Innovationsprozesse erfordern, werden den Bedarf erhöhen.
Um Produkte und Dienstleistungen in Hinblick auf Bedürfnisse und Anforderungen heterogener Zielgruppen noch zielgerichteter zu entwickeln, bietet »Open Innovation« einen Ansatz. Hierbei werden verschiedene Interessensgruppen, wie beispielsweise Bürgerinnen und Bürger, in Forschungs- und Entwicklungsprozesse einbezogen (Citizen Science).
Ziel
FRANCIS (FRANCIS – FRugAl iNnovation by Citizens for cItizenS) verfolgt das Ziel, Initiativen zu frugalen Innovationen bekannter zu machen und Bürger und Bürgerinnen zu motivieren, an den Entwicklungsprozessen neuer Produkte mit der Industrie zusammenzuarbeiten. Dies soll durch zwei betreute Ideen-Wettbewerbe geschehen, bei dem Interessierte gemeinsam mit Wissenschaft und Industrie neue frugale Lösungen einreichen können. FRANCIS orientiert sich dabei vor allem an den Nachhaltigkeitszielen der UN (SDG) und stellt die nachhaltige Gestaltung des Innovationsprozesses sicher.
- Ziel 1: Entwicklung eines »Citizen Frugal Innovation Frameworks«, welches eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Bürgern und Industrie ermöglicht und die interessengerechte Verwertung der Ideen sicherstellt.
- Ziel 2: Entwicklung von Kommunikationsformaten, Kollaborationsmethoden und einer »Open Innovation Plattform« für den Austausch zwischen Bürgern. Im Fokus steht die Aktivierung von im Projekt festgelegten Bevölkerungsgruppen.
- Ziel 3: Die Weitergabe der Erfahrungen aus dem Projekt an zukünftige frugale Initiativen und die Europäische Citizen Science Community.
- Ziel 4: Durch die Entwicklung von Indikatoren soll die Wirkungskraft von bürgerlichen frugalen Innovationsprozessen sichtbar gemacht werden. Die Indikatoren basieren dabei auf den Nachhaltigkeitszielen der UN und dem Konzept für Nachhaltigkeit in Forschungs- und Innovationsprozessen (RRI).
- Ziel 5: Gegenüberstellung der Herausforderungen und Mehrwerte von bürgerlichen (frugalen) Innovationsinitiativen sowie die Ableitung von Handlungsempfehlungen zur gemeinsamen - mit Bürgern und Industrie - Entwicklung geeigneter Geschäftsmodelle und Verwertungsstrategien.
Rolle des Fraunhofer IRB
Als Spezialist der Bürgerwissenschaften (Citizen Science) entwickelt das Fraunhofer IRB Möglichkeiten zur Einbindung, Motivation und Befähigung von marginalisierten Gruppen in den Entwicklungsprozess. Darüber hinaus konzipiert das Fraunhofer IRB gemeinsam mit dem VTT Finnland (größte Organisation für Auftragsforschung in Nordeuropa) ein Rahmenkonzept zur Wirkungsmessung von Initiativen zu »Citizen Frugal Innovation« entlang der Nachhaltigkeitsziele der SDG und RRI.
Durch Erstellung eines Disseminationsplans definiert und betreut das Fraunhofer IRB im Rahmen des Projekts die Disseminationsaktivitäten, um eine breite Sichtbarkeit in der wissenschaftlichen Community zu gewährleisten. Das Fraunhofer IRB beteiligt sich außerdem in der Rolle des Daten- und Qualitätsmanagers an koordinativen Tätigkeiten.
Ergebnisse
Ergebnisse liegen noch nicht vor, da das Projekt noch nicht abgeschlossen ist.